Laos ist das Hinterland des Mekong, von der Welt halbvergessene und wohl auch sozialistische Volksrepublik, wenn man den Fahnen und Plakaten Glauben schenken mag. Laos ist ein bisschen Thailand, ein anderer Slang und 30 Jahre in der Vergangenheit, selbst die Hauptstadt Vientiane wirkt schläfrig. Brücken der Freundschaft führen über den Mekong, Laos ist Binnenland.
Und Laos ist grün. Auch zur Trockenzeit, entlang der zahllosen Flüsse. Daneben gibt es Unmengen von Staub, der jeden ankommenden Gast lange im Voraus verrät. Chinesische Staumdammprojekte stehen für großen Energiebedarf, das Land hat Kapital in Form von Wasseradern.
Laos ist erdrückende Bombenlast im Dschungel, unter den Wurzelteppich der Geschichte gekehrte Sprengkörper und tausende Versehrte. Trauriger Rekord: Das meist bombardierte Land der Welt in Bombentonnen pro Kopf. Überall werden Klöster und Tempel wiedererrichtet.
Laos will Öko-Tourismus und bekommt Traveller beim Tubing, Beerlao in der Hand. Laos ist billig. Die Straßen sind Stolperstrecken, von Garküchen gesäumt, jedes Vehikel voll Menschentrauben, jede Fahrt ein kleines Abenteuer, die Verpflegung ist gut.
An Straßen wie an Flüssen: Karstberge – schroff steil scharfkantig, Klippen wie aus chinesischen Tuschezeichnungen, dunstverhangen im Morgengrauen oder im Staub der Mittagshitze, exotisches Pfeifen und Zwitschern hallt aus den Wäldern.
Und wenn die Fischer am frühen Abend barfuß und mit geflickten Netzen auf die Jagd gehen und es ein wenig kühler wird, breitet sich Entpannung über das ohnehin entspannte Land aus als hieve es sich in eine Hängematte.